Liebe Familie, liebe Freunde die Ihr hier alle erschienen seit damit wir gemeinsam Abschied nehmen, von einem ganz lieben, wertvollen und besonderen Menschen. Abschied aber nur von Inges Körper und sicherlich nicht von dem Wesen, das mich zum Lachen brachte.
Inge nicht nur eine tolle Freundin, sondern ein Mensch der immer für einen da war und auf den ich mich zu 1000% verlassen konnte. Sie hat alles angeschafft was benötigt wurde. Im Organisieren war sie weltklasse. Bei Schulungen war sie meine Bereicherung und oft bedurfte es nicht mal ein Wort. Inge wusste was zu tun war. Und doch hatte sie immer Ihre Zweifel. Keine Arbeit war ihr zu niedrig, sie hat hart um ihr Überleben kämpfen müssen. Trotz schwerer Krankheit hat sie Nachst weiter in der Gastronomie gearbeitet. Mit ihrer Reinigungsfirma nachmittags Büros geputzt. Neben bei ihre Seminare besucht, an Menschen die Lomiarbeit ausgeführt und letztendlich war sie immer für ihre Familie und Freunde da.
Gemeinsam haben wir viele Stunden verbracht, haben viel erlebt und uns die Köpfe heiß geredet. Inge wollte weiter, nicht stehen bleiben, sich spirituell entwickeln und sie war auf einem guten Weg.
Sie wollte lernen mit Ihrem Herzen zu denken und zu fühlen um endlich mal den Kopf auszuschalten. Umarmungen waren ihr lange zuwider, schnell wieder loslassen, nicht verharren, und doch wünschte sie sich nichts mehr als Nähe und Wärme, erlauben Diejenigen festzuhalten die sie liebte und mochte. Diese Sehnsucht war so groß, ihrem Herz den Vorrang zu lassen.
Inge hat das mit der Zeit gelernt, zu erlauben und zu genießen. Eine Umarmung konnte dann lange sein und es war schön sie so zu spüren, ganz frei und das tief aus ihrem Herzen heraus.
Seit Januar 2004 kenn wir uns. Mit dem Beginn ihres Brustkrebses hat Inge angefangen neue Wege zu gehen. Sie hat angefangen das zu tun, was sie nie für möglich gehalten hätte. Raus aus der Gastronomie und rein in ein ganz neues Leben. Kurz entschlossen hat sie die Ausbildung zu einer wunderbaren Arbeit begonnen und abgeschlossen, hart dafür gearbeitet und ist eine wunderbare gute Ho´oponopono Lomi Lomi Masseurin geworden. Im Schreiberhof hat mich Inge oft unterstützt und gemeinsam haben wir wunderschöne Paarlomis gegeben. Der Einklang zwischen uns war toll, harmonisch und respektvoll.
Sie war so ergeizig. Immer und immer wieder musste ich ihr die Griffe zeigen, bis diese saßen. Immer wurde alles hinterfragt, es musste und sollte für sie eine perfekte Arbeit sein. Denn Inge war die Einzige, die lange nicht daran glauben konnte an andern Menschen wirklich arbeiten zu können, sprich, Menschen zu berühren, nicht nur mit den Händen, sondern auch mit ihrer Kraft, dem MANA. Und ich sehe sie vor mir stehen, wie sie gestikuliert und sich freut, wie euphorisch sie sein konnte, jede einzeln Handbewegung. Sie war so glücklich über die positiven Resonanzen die sie von den Menschen erhalten hatte.
Ja das wird mir im täglichen Dasein fehlen, und das ist einer der Gründe, sie nie zu vergessen.
Und sicherlich war meine Inge auch anstrengend. Immer und immer drehten wir uns im gleichen Kreis und immer wieder fing sie von vorne an, die Themen anzugehen. Ein langer Prozess lag hinter uns ein Schritt nach vorne, geschafft, dafür zwei wieder zurück. Aber mit der Zeit öffneten sich durch die Reikieinweihungen die Kanäle, die Verbindung zum Universum war immer mehr da und sie kam ihrem Wunsch näher. Meditationen haben sie in ihr inneres schauen lassen und sie wurde offen für das was kam und was sie fühlte. Sie lernte viele Menschen kennen und alle halfen ihr sich zu entwickeln und zwar dahin, wo Inge gerne hin wollte. Sie durfte entscheiden und den Weg gehen, niemand verlangte etwas von ihr. Und heute ist die Verbindung so stark, dass wir ohne Worte sprechen können oder ich anrief, wenn sie nach mir mental verlangte. Ein sehr schönes Gefühl, so im Kontakt zu stehen. Das war einer der Wünsche, der sich für sie schon mal erfüllt hat.
Sie hat angefangen zu entscheiden, sich durchgesetzt und vor allem gelernt auch mal an sich selber zu denken. Gelernt mal nein zu sagen ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Gelernt Dinge anders zu sehen und vor allem gelernt diese abzugeben und zu verteilen. Auch dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Inge wollte nur geliebt werden. Und ich weiß dass sich Inge nichts mehr wünschen würde, als das die ganze Familie gemeinsam einen Weg weiter geht, für einander da zu sein und vor allem der Mama eine starke Stütze zu sein, denn das ist immer ihre größte Sorge gewesen.
Ja und dem Deifal solls gut gehen.
Liebe Inge, du darfst auch das jetzt abgeben, denn ich weiß, dass für deine Mama und dem Deifal gut gesorgt wird.
Könnt ihr euch vorstellen, dass Inge Hula getanzt hat? Ja, da gab es viel zu lachen und es hat so viel Spaß mit ihr gemacht. Verbissen schwang sie die Hüften und jeder Schritt war ein Kampf. Wer Inge in Form von Bewegung kannte, weiß wie schwer ihr das gefallen ist, Schritte, Armbewegungen und den Körper zu koordinieren und in eine harmonische Bewegung zu bringen. Letztendlich hat sie das geschafft und es war schön ihr zu zusehen und ihren Stolz zu spüren.
Und Inges Stimme, wusste Ihr, dass sie Singen konnte?
Wenn wir zusammen unsere Pule sprachen oder unsere hawaiinaischen Lieder sangen, war Inge so in ihrer Kraft und stand mit beiden Beinen fest auf Mutter Erde, nichts konnte sie umschmeißen. Menschen fröstelte es und Gänsehaut lief den Körper runter, bei diesen Gesängen. Gemeinsam haben wir die Pu geblasen und Aumakua(Gott) um Kraft gebeten. Gemeinsam haben wir geweint und viel gelacht. Letztes Jahr waren wir noch gemeinsam auf einem Hawaiifestival am Chiemsee. Im Wohnwagen haben wir zu dritt geschlafen, Einer schnarchte besser wie der Andere. Haben 4-händige Lomis gegeben und uns in der Sonne geaalt. Es waren 3 unvergessliche Tage mit Ihr.
Inge hat viele Seminare und Workshop besucht. Sich selber immer wieder auf den Weg gemacht Menschen zu finden, die Ihr mit Ihrer Krankheit helfen konnten. Für Inge war das ein ganz enormer Schritt, sie hat sich in diesem Leben selber gefunden und dafür war sie so dankbar. Sie hat so dafür gekämpft. Inges Aufgabe war in diesem Leben das alles aufzulösen, um im nächsten Leben frei zu sein, mit all dem Wissen, mit all den Energien und mit all dem Erlernten weiter zu machen. Vielleicht auf Hawaii oder in Spanien? Sie wird eine Bereicherung sein, ein kleiner Engel für die Menschheit.
Ihrem größten Wunsch konnte sie leider nicht mehr nach gehen, denn zu gerne wäre sie nach Hawaii geflogen. Aber ich weiß auch, sobald sie heute ganz ins Licht gehen wird, fängt diese Reise für sie an und ich freue mich auf die vielen Bilder die sie mir schicken wird.
Mit einem Lied, deinem Lied E Ho Mai, möchte ich mich von dir liebe Inge verabschieden. Ich werde dich immer tief in meinem Herzen haben und ich freue mich auf jeden besuche von dir, wenn du Zeit dafür hast.
Ich weiß das du momentan noch bei uns bist und ich werde für dich am Ende dieser Trauerfeier die Pu blasen, dein sehnlichster Wunsch, und dich mit aller Liebe die ich habe ins Licht begleiten. Ich hoffe dir hat dein kleines persönliches Fest gefallen und wünsche dir viel Spaß auf deinem Weg über den Regenbogen zur anderen Seite. Und nun ist auch noch dein letzter Wunsch in Erfüllung gegangen, leise wird dich das Wasser des Bodensees dorthin bringen, wo du ankern möchtest.
Ich hab dich lieb.
Das Leben ist wie eine Welle im Meer. Es geht auf und ab, auf und ab. Und je mehr wir darüber nachdenken, erkennen wir dass das Leben wie eine Welle ist. Wenn die Welle sich dem Strand nähert, baut sie sich nochmals auf, zeigt sich auf Ihrem Höhepunkt, um dann sanft am Strand zu landen. Dennoch ist der Inhalt der Welle, im Gleichnis zu sehen die Seele, nicht einfach weg, sondern wandert sanft zurück um später eine neue Welle zu bilden.
Ich freue mich auf Dich im nächsten Leben.
Inge Mischkovsky - verstorben am 1.11.2009